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Johannisbrotkernmehl (E410)


In den traditionellen Eisrezepten sind fast immer Eier bzw. Eigelbe als Zutat zu finden. Diese dienen als Emulgatoren für die Eiscreme. Konkret sorgt das Ei im Eis dafür, dass es cremiger und etwas beständiger gegenüber Gefrier- und Tauprozessen. Dafür kann die Zugabe von Eigelben in Eisrohmassen dienen.
Wer kein Ei im Eis haben möchte kann zu anderen, meist pflanzlichen Alternativen zurückgreifen.

Ich für meinen Teil habe mich bereits zu Beginn meiner Eismanscherei dazu entschieden keine Eier zu verwenden.
Und nach kurzer Suche bin ich auf das Johannisbrotkernmehl gestoßen. Es wird aus der Johannisbrotschote gewonnen, in dem die Kerne der Schoten fein gemahlen zu Mehl verarbeitet werden.
Gegenüber anderen Bindemitteln hat Johannisbrotkernmehl (zukünftig abgekürzt als JBKM) den Vorteil, dass es sowohl heiße, wie auch kalte Speisen binden kann und es ist sehr einfach zu verarbeiten.
Von der Lebensmittelindustrie wird die Verwendung dieses Mehl mit der E-Nummer E410 gekennzeichnet.

Bildverwendung mit freundlicher Genehmigung von A2 Trading GmbH, http://www.a2-trading.com


Man sollte aber auch wissen, dass dieses Produkt im Verdacht steht Allergien auszulösen. Besonders Soja-Allergiker sollten hier aufpassen, damit es zu keiner Kreuzallergie kommt.

Aus meiner Sicht ist dieses Produkt, trotzdem dass es sich hinter einer E-Nummer verstecken (muss) recht gut verwendbar.
Immerhin ist es unter anderem für folgende Produktgruppen zugelassen:
  • In Säuglingsfolgenahrung
  • In Entwöhnungsnahrung für Säuglinge und Kleinkinder
  • In Säuglings- und Kleinkindernahrung für besondere medizinische Zwecke
  • BIO-Produkte
(Quelle: http://das-ist-drin.de/glossar/e-nummern/e410-johannisbrotkernmehl/)

Als Alternative zur Alternative könnte aber auch auf Pektin, Agar-Agar, Guarkernmehl und weiteres ausweichen. Allerdings habe ich lediglich mit JBKM Erfahrung und kann euch deshalb auch nur dieses ein klein wenig erläutern.

Im Zweifelsfall kann das JBKM auch weggelassen werden. Dies wirkt sich aber auf die Cremigkeit des Eises aus. Bei sofortigem Genuss wird man aber kaum einen Unterschied merken zu einem Eis mit Johannisbrotkernmehl. Beim Tiefkühlen dann aber ist der Unterschied deutlich spürbar. Eis ohne diesen Zusatzstoff verwandelt sich gerne in Eisbrökchen, was weder besonders ansehnlich noch dem Geschmack zuträglich ist.

Erhältlich ist das JBKM in Reformhäusern, genauso auch wie die Alternativen, Pektin, Agar-Agar und Guarkernmehl. Je 500g Verarbeitungsmasse wird meist eine Dosierung von 1 TL angegeben. Das kann aber je nach Hersteller abweichen. Der Dosierungshinweis ist in der Regel auf dem Produktbehälter zu finden.

Update März 2014:
Zwischenzeitlich ist das Johannisbrotkernmehl auch bei den Bindemitteln in besser sortierten und nicht zu kleinen Supermärkten zu finden. So beispielsweise ein kleines 100g Glas für 3,99€ bei Kaufland.