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Agavendicksaft (Agavensirup) - eine weitere Option

Es wird Zeit sich einem Süßungsmittel, das wohl vor allem im Bereich der veganen Ernährung recht prominent ist: Der Agavendicksaft.


Persönlich habe ich bis vor wenigen Wochen noch nie mit Agavendicksaft gearbeitet. Weder beim Eis noch bei sonstigen Lebensmittelzubereitungen. Als ich letztens dann zum ersten mal in meinem Leben einen Alnatura Markt betreten und erkundet habe, hat mich dieses Produkt so sehr angelächelt, dass ich eine solche Dosierflasche doch mal mitgenommen habe.
In der Zwischenzeit habe ich damit dieses Süßungsmittel in einigen Speisen angewendet und bin positiv vom Geschmack und der Süße überrascht. Ich habe für mich meine bevorzugten Süßungsmittel für die Erreichung des Brixwertes in einer Eisrohmasse gefunden: Glukosesirup und Invertzucker.
Dennoch möchte ich meine kleine Reihe der Vorstellung der alternativen Süßungsmittel fortführen, für den Fall, dass jemand von euch dieses Produkt im Eis verwenden möchte.

Ich war eine ganze zeitlang ein großer Fan von Sukkulenten. In dieser Zeit zählten auch kleine Agaven zu meiner Sammlung, die zu Hochzeiten weit mehr als 20 Pflanzen umfasste.
Ursprünglich kommen Agaven in Mittelamerika vor und so kommen die meisten hier erhältlichen Agavenprodukte aus Mexiko oder Panama.
Agaven sehen Aloen, deren Erscheinungsbild für den Laien wohl bekannter sein dürfte (siehe diverse Produktbilder auf diversen Körper-Pflegemitteln), recht ähnlich und können teilweise kaum voneinander unterschieden werde. Dennoch sind es verschiedene Pflanzengattungen und so weist die Agave recht fiese und unterschiedlich stark ausgeprägte Stacheln an den Blatträndern auf. Von einem Transport größerer Exemplare oder einer Umtopfaktion würde ich ab einem Umfang von 60-70cm dringend abraten, zumindest nicht ohne ausreichende Schutzmaßnahmen und dem Wissen auf was man sich da einlässt.

Der Agavennektar oder -saft aus dem der Agavensirup hergestellt wird, wird direkt aus dem Kern bzw. dem Herz der Pflanze gewonnen, in dem dieser der Pflanze entnommen wird und der sich dort ansammelnde Saft über einen längeren Zeitraum entnommen werden kann. Ob die Pflanzen diese "Operation" dauerhaft überlebt ist mir nicht bekannt.
Der Agavensirup kann fast farblos bis durchdringend gelb sein und auch der Geschmack variiert dementsprechend von fast neutral bis zu sehr "karamellartig". Im Gegensatz zu vielen Honigarten besteht der Agavendicksaft aus wesentlich mehr Fruktose als Glukose, was unter Umständen zu Problemen wie beispielsweise die Fruktosemalabsorption (umgspr. Fuktorseunverträglichkeit) führen kann. Dadurch sollte diese Produktart bei einer bereits vorhandenen Fruktosemalabsorption gemieden werden.

In Hinblick auf eine potentielle Verwendung in einer Eisrohmasse habe ich wieder meinen üblichen "Test" durchgeführt zur Bestimmung des Brixwertes. Ich habe also 22g des Süßungsmittels in 100g Wasser gegeben und so einen Brixwert von ca. 15% bestimmen können.
Damit ist der Agavendicksaft in Bezug auf den Brixwert gleichauf mit einem Invertzucker und Akazienhonig. Die Süße dieses Produkts würde ich nach meinem Empfinden zwischen Akazienhonig und normalen Honig ansetzen.
Eis, hergestellt mit Agavendicksaft, dürfte also wesentlich süßer geraten als bei der Verwendung von Glukosesirup oder Invertzucker aber dennoch ist es eine Alternative für all diejenigen, die mit den bisher vorgestellten oder angegebenen Süßungsmitteln nicht glücklich werden.
Die Tabellen mit den Mengenwerten der alternativen Süßungsmittel, die ihr unter jedem Rezept findet, ist entsprechend ergänzt worden.

Quellen und weiterführende Links:
Wikipedia - Agaven
Wikipedia - Agavensirup