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Baked Alaska (Der 2. Versuch)

Eigentlich wollte ich euch ja bereits zum 4. Advent in meiner kleinen Advents-Special Reihe ein Baked Alaska zeigen.
Dabei hatte ich mich an den Angaben bezüglich der Backzeit und Temperatur des Christmas-Specials der LECKER-Zeitschrift orientiert.
Leider musste ich dabei aber dann feststellen, dass diese Angaben, zumindest für meinen Ofen und meine Komponenten, nicht stimmten. Auch die Kombination von einem Schokoküchlein, Pfefferminzeis und dem Baiser hat meinen Gästen und mir nicht so recht gefallen wollen, da wir diese Zusammenstellung als zu süß empfanden.

Nun gut, dass dieses Baked Alaska mir misslungen ist, hat ganz schön an mir genagt. Mehr als ich anfänglich zugeben wollte. Insofern habe ich mir gestern Abend noch ganz fristig einen Nachbarn geholt und wir sind zum zweiten Versuch gestartet.


Dieses mal mit einem etwas säuerlicherem Eis auf der Basis einer Marmelade. (Normalgroße Gläser Marmelade sind etwas zuviel für mich. Im Monat "verbrauche" ich maximal 40g. Deshalb "verwerte" ich (geschenkte) Marmelade sehr gerne auf dieser Art.) Vorteil davon ist, dass man durch die Verwendung der Marmelade auch ohne Verwendung von Glukosesirup, Invertzucker oder anderen Süßungsmitteln bei ca. 30% Brix landet.

Für das Erdbeer-Guaven-Zitronen Eis braucht es also folglich lediglich
250g Erdbeer-Guaven Marmelade
Saft von 3 Zitronen
1 TL Johannisbrotkernmehl

Jawohl, das war es bereits. Den Zitronensaft zur Marmelade geben und gründlich vermengen. Dazu das Johannisbrotkernmehl unterrühren.
Nun wahlweise das Eis in eine Eismaschine geben und dann noch restlich einfrieren oder gleich in gut verschließbare Portionsbecherchen geben und sofort eingefrieren.
Diese Menge ergibt ca. 5-6 kleine Kügelchen.

Für diesen Zweck rate ich wirklich die Eismasse mindestens über Nacht im Tiefkühler zu lassen.

Am nächsten Tag nehme man sich dann je nach Anzahl Küchlein sehr frische Eiweiße.
Für drei Küchlein braucht es 2 Eiweiß.
Je Eiweiß nehmt ihr 40-50g Zucker.
Heizt noch vor dem Eischnee schlagen den Backofen auf 230°C Umluft (alternativ 250°C Ober-/Unterhitze) vor.
Das Eiweiß in entsprechender Menge schlagen und sobald die Eiweißmasse weißlich und leicht schaumig wird, kann der Zucker eingerieselt werden.

Nun setzt ihr ein Schokoküchlein auf ein Backbleck mit Backpapier, setzt darauf eure Eiskugel und umhüllt das Gebilde im Ganzen (auch das Küchlein) ohne Lücken und Löcher mit dem Eischnee. Wer sich nicht mit einem Spritzbeutel verkünsteln möchte, kann den Eischnee auch problemlos mit einem Teigspatel oder ähnlichem auf das Küchlein streichen und je nach Gefallen mit einer Gabel noch kleine Spitzen aus der Eischneemasse ziehen.

Das ganze kommt nun, je nach gewünschtem Bräunungsgrad, 5-7 Minuten in den Ofen. Und ist anschließend sofort servierfähig.
So funktioniert das also und zwar frustfrei und ohne dass die Geduldsfäden außerordentlich beansprucht werden.


Freilich ist die Kombination beliebig austauschbar. Ich persönlich bevorzuge hier aber ganz eindeutig säuerliche oder neutrale Eise, da das Baiser doch recht süß ist. Zusammen mit einem süßen Eis ist meinen Gästen und auch mir die Kombination zu viel gewesen.


Anmerkungen: 
Schmeißt die Eigelbe nicht weg. Die einfachste Art sie zu verwerte ist sie in eine Tasse zu geben und ein paar Sekunden in der Mirkowelle zu "kochen". Wenn ihr in den nächsten Tagen Ravioli oder andere Teigtaschen macht, könnt ihr diese mit dem rohen Eigelb verkleben oder bestreichen. Ein Pudding freut sich sicher auch über das ein oder andere Eigelb, genauso wie man es noch in Aufläufe, Suppe usw. verwenden kann. Es gibt also einige Möglichkeiten auch das Eigelb zu verwerten.
Was ich selber damit mache? Das wird mein Kleber für die geplanten Ravioli am Samstag. Und sollte dann noch was über bleiben geht der rest in die Sauce für die Nudelchen.

Bleibt euch etwas von dem Eischnee über könnt ihr diesen entweder gleich zusammen mit dem Baked Alaska auf das Backblech setzen oder im Anschluss daran langsam im Backofen trocknen lassen. (ca. 100-120°C für 90-120 Minuten)