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Resteverwertung von Lebensmitteln (mit Zitronen-Milcheis Rezept)

Eine Zusammenfassung der Blogparade hat Pauli hier veröffentlicht.

Für Januar hat Pauli zu einer Blogparade mit dem Thema Resteverwertung von Lebensmitteln aufgerufen. Ich fand das Thema recht interessant und dachte mir, dass ich meinen Teil dazu vergangene Woche dazu beisteuern könnte. Nun hatte ich in den letzten zwei Wochen nur leider gesundheitlich etwas zu kämpfen, so dass ich nicht dazu kam, dieses Post online zu stellen.
Wieder genesen möchte ich euch meine 5-Cent dazu aber nicht vorenthalten, auch wenn es nun vielleicht nicht mehr zur Blogparade dazu zählt.

Pauli hat folgendes gefragt:  
1. Wie viel Gewicht Lebensmittel werft ihr in der Woche in den Müll? (Testet es ruhig mal eine Woche, ich teste es gerade bei mir)
2. Warum landen die Lebensmittel im Müll?
3. Aus welchen Resten könnt ihr noch etwas machen? Zu was verarbeitet ihr diese? (Bilder dazu wären natürlich toll, sind aber kein Muss.)
4. Was denkt ihr ganz allgemein über das Thema Lebensmittelverschwendung und Resteverwertung?

Zu 1. Wie viel Gewicht Lebensmittel werft ihr in der Woche in den Müll?
In der 2. Januarwoche habe ich tatsächlich mal darauf geachtet was ich da weg schmeiße und wieviele Lebensmittel darunter sind. Es waren keine Lebensmittel dabei in dieser Woche. Gemüse- und Obstschalen bzw. Abschnitte beliefen sich auf ca. 620g, wenn es jemand ganz genau wissen möchte.

Zu 2. Warum landen die Lebensmittel im Müll?
Dieses Ergebnis aus dieser einen Januarwoche erreiche ich zwar häufig, aber nicht immer. Tatsächlich landen vor allem dann Lebensmittel im Müll, wenn ich mich beim Einkaufen übernommen habe, und das nicht rechtzeitig erkannt habe.
Große Packungen im Supermarkt oder beim Discounter machen es einem Single manchesmal wirklich nicht leicht. 1kg Karotten, 2kg Kartoffeln, 1kg Äpfel, 2kg Orangen, 750g Lauch, etc. Das ist für eine Person, die zudem unter der Woche in der Kantine beim Arbeitgeber isst und daher nur am Wochenende kocht, doch etwas arg viel. Gemüse kann ich in diesen Abmaßen tatsächlich einkaufen. Was nicht gleich gebraucht wird, wird gesäubert, geschnippelt und eingefroren und bei Bedarf später wieder portionsweise aufgetaut und verarbeitet. Für zuviel Obst habe ich meinen Einkochautomat, der schon ettliche Äpfel und Birnen einmachen durfte. Dennoch kaufe ich lieber Stück- als Sackware, auch wenn ich dazu erst einmal das Geschäft wechseln muss.
Was mir auch sehr dabei hilft passend einzukaufen, ist, dass ich mir am Freitag spätestens überlege was ich für das Wochenende kochen möchte. Manchesmal kommt die Idee auch schon früher, teilweise sogar bereits am Montag.
Aber ich muss zugeben, dass das nun recht gut klappt hat lang gedauert. Solange lebe ich noch nicht allein. Und wenn ich davor eingekauft und gekocht habe, dann war es für drei oder vier Personen. Da muss man sich erst einmal an diese Mini-Mengen gewöhnen. Unter anderem hat mir da auch das Kochbuch "Ich koch mir was - Rezepte für 1 Person" aus dem Verlag Gräfe und Unzer geholfen die richtigen Mengen für eine Person zu bestimmen.

Zu 3. Aus welchen Resten könnt ihr noch etwas machen? Zu was verarbeitet ihr diese?
Gekochte Reste gibt es dank der angepassten Portionsmengen nicht mehr. Wenn doch, dann friere ich das zuviel Gekochte entsprechend portioniert ein. Nein, ich habe keine Hemmungen und friere fast alles ein, was nicht bei drei auf dem Baum bzw. eher gegessen ist.
Wenn man dann mal keine Zeit hat zum Kochen, oder anderweitig verhindert ist, nimmt man sich einfach so eine Portion aus dem Gefrierschrank und wärmt sie wieder auf. Das ist dann schon recht bequem.
Eingekocht werden bei mir hauptsächlich Äpfel und Birnen.
Den Einkochautomat dazu habe ich mir zusammen mit einer Nachbarin erst im Herbst angeschafft, aber er hat sich bereits jetzt schon gelohnt, immerhin bekommt die Kassiererin im Supermarkt nun keinen Lachkrampf mehr, wenn ich mal wieder unteranderem lediglich zwei Äpfelchen mitnehme. Dafür darf sie sich weiterhin über die anderen Mini-Mengen beeumeln.
Ebenso klein eingekauft wird bei allen anderen Sachen, wie beispielsweise Wurst, Käse, Quark, etc. Bleibt dennoch etwas über wandert die Wurst und der Käse klein geschnippelt in den Salat, der Quark wird auch mal so gelöffelt, usw.
Was aber wirklich immer wieder eine Herausforderung für mich ist, sind die großen Marmeladengläser.

An sich esse ich nicht oft süß (ausgenommen meine Eissucht) und Marmelade oder sonstige Fruchtaufstriche schafft es nur selten aufs Brötchen. Bei einem 450g Glas schaffe ich maximal die Hälfte in einer annehmbaren Zeit und dann habe ich ein Problem und ein halb geleertes Glas dauerhaft im Kühlschrank stehen.
Wer sich mal durch die Rezepte gestöbert hat, der wird auch über das Aprikoseneis gestolpert sein. Zutat: ein Fruchtaufstrich.
Tatsächlich ist für mich diese Art der Verwertung am geeignetsten. Vor allem dann, wenn ich nicht all zu viel Zeit investieren möchte.
So letzten auch wieder die Situation mit einer Zitronenmarmelade, die wirklich lecker war. Aber nachdem das Glas einen Monat unangetastet im Kühlschrank gelagert wurde, war der Zeitpunkt gekommen um die Marmelade entsprechend restlichst zu verwerten.
So ist es also gestern geschehen.


Zitronen-Milcheis (*)
Zutaten für ca. 6-8 kl. Kügelchen:
250g Zitronenmarmelade (25% Fruchtgehalt)
250g Milch
Saft einer Orange (ca. 80g)
1 TL Johannisbrotkernmehl

Zubereitung:
Damit sich die Marmelade besser mit den anderen Zutaten verbindet, nimmt man hier einen Topf, gibt die Marmelade und die Milch hinein und erhitzt die Masse, bis sich der Fruchtaufstrich aufgelöst hat. Während dem Erhitzen kann die Orange kurz ausgepresst und der Saft dazu gegeben werden.
Zuletzt kommt das Johannisbrotkernmehl dazu und wird möglichst klümpchenfrei eingerührt. Lasst nun die Eisrohmasse abkühlen, mindestens bis auf Zimmertemperatur, besser noch auf Kühlschranktemperatur. Anschließend übergebt ihr die Eisrohmasse im vollsten Vertrauen eurer Eismaschine.

Zu 4. Was denkt ihr ganz allgemein über das Thema Lebensmittelverschwendung und Resteverwertung?
Ich wollte an dieser Blogparade teilnehmen, weil ich dieses Thema als sehr wichtig empfinde. Wir leben im absoluten Luxus, wenn wir tagtäglich gut gefüllte Regale im Supermarkt vorfinden. Es gibt verflixt viele Länder, in denen das nicht zum Alltag gehört. Aber wenn wir schon diesen Luxus haben, dann sollten wir uns dennoch darum bemühen den Respekt vor den Lebensmitteln und der Arbeit die zur Produktion und zur Bereitstellung der Lebensmittel erforderlich ist, nicht zu verlieren.
Wenn ich dann lese, dass jemand die Eiweiße wegschmeißt, weil in einem Rezept nur Eigelbe verlangt werden, dann ärgere ich mich bereits über dieses Verhalten. Genauso muss ein "angedätschter" Apfel noch lange nicht weggeschmissen werden. Man muss auch Lebensmittel nicht solange lagern, bis sie Schimmel ansetzen. Wenn man sie nicht selber aufbrauchen kann, gibt man sie entweder weiter oder konserviert sie beispielsweise durch Einfrieren.
Besser noch, wenn man es gar nicht zu Übermengen beim Kochen und Backen kommen lässt und auch nur nach dem wirklichen Bedarf einkauft. Dazu gehört aber auch zu wissen was für einen Bedarf man hat. Das erfordert vielleicht ein wenig Umdenken, je nachdem wie man bisher gelebt hat und momentan lebt. In unserem schönen Land haben wir den Luxus jeden Tag vor vollen Regalen zu stehen im Supermarkt, wir können also wirklich nach Bedarf einkaufen. Weil genau da fängt es an, beim Einkaufen.
Da ein paar mehr Gedanken verschwenden, daran was man tatsächlich kochen/backen möchte, was man braucht und nicht über die Maße einkaufen, nur weil der Einkaufswagen noch nicht voll ist. (Die Größe der Einkaufswägen ist im Übrigen auch so ein Verkaufstrick von den Marketingabteilungen der Supermärkte.)

Es fängt meiner Meinung nach also bei einem bewussten Einkaufen an und geht beim passenden Kochen oder Backen (bzw. sonstigem Verwerten) weiter.
Wobei ich ehrlicherweise auch manchesmal nicht wusste was ich ohne meinen kleinen und innig geliebt Gefrierschrank machen würde. ;)


(*) Dieses Eisrezept hat durch die Verwendung der Marmelade bereits einen Brixwert von 32% und ist damit mit den angegebenen Mengen nur bedingt für die Herstellung in einer Eismaschine mit passiver Kühlung geeignet.