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Hygieneproblem in Eisdielen/-kaffees und wie man diese erkennt

Letzte Woche gab es wieder einen Fall von Noroviren, der dieses mal auf zwei Eisdielen oder -kaffees in Metzingen zurück geführt wurde.
An und für sich kann man mittlerweile recht unbedacht davon ausgehen, dass wenn man ein Eis an einer Eisdiele oder einem -kaffee kauft, dass man dann ein gutes und gesundheitlich unbedenkliches Produkt erhält. Dennoch kommt es immer wieder zu solchen Meldungen, wie der zuletzt am Donnerstag, den 13.03.2014.

Collagen-Screenshot der betreffenden Zeitungsartikel auf den Onlineportalen der Südwest Presse und des Reutlinger General-Anzeigers, erstellt am 18.03.2014
 Speiseeis ist mitunter eines der sensibelten Lebensmittel (*), die wir uns kaufen können. Entsprechend streng sind die Richtlinien, die zum Verkauf eines Speiseeises eingehalten werden müssen. Das fängt mit den gut reinig- und desinfizierbaren Oberflächen in der Produktionsstätte an und hört bei den Gesundheitszeugnissen und dem richtigen Umgang beim Verkauf des Eises auf.
Wir als potentielle Käufer und Verbraucher des Eises müssen sehr darauf vertrauen können, dass der verkaufende Betrieb sich an die geforderten Richtlinien und Vorschriften hält. Denn wir können Hygienemängel nur noch an der "Schlampigkeit" im Umgang mit dem fertigen Eis erkennen.

Als Verbraucher, vor der Eisvitrine stehend, können wir aber folgende Punkte auf die Schnelle begutachten:
  • Macht die Eisvitrine und die Arbeitsfläche einen sauberen Eindruck?
  • Macht die Eisdiele, der Eisstand allgemein einen sauberen und hygienischen Eindruck?
  • Wird der Eisportionierer nach der Verwendung unter fließendem Wasser abgespült?
  • Wird der Zapfhahn von Saucen, Frozen Yoghurt und Softeis in regelmäßigen Abständen gesäubert bzw. wird nach längerer Nicht-Benutzung vorgezapft?
  • Ist der Eisbehälter und das mitservierte Besteck sauber?
  • Wie sieht der Verkäufer aus, bzw. die Person, die das Eis ausgibt?
  • Sind auf dem Eis oder an den Behältern Eiskristalle zu sehen?
  • Schmilzt das Eis in der Eisvitrine bereits?
  • Steht der Eisstand in der Sonne?

Man sollte Abstand vom Erwerb eines Speiseeises nehmen, wenn die obigen Punkte nicht positiv beantwortet werden können. Allerdings sind dies nur ein paar Anhaltspunkte an denen man sich orientieren kann. Was hinter den Verkaufsräumen und während der Produktion passiert, kann man als außenstehender nur selten und wohl auch nur in Ausnahmefällen sehen und beurteilen.
Man sollte sich wirklich die Zeit nehmen um diese zu prüfen. Besser hier zwei oder drei Minuten mehr Zeit investiert als nachher mit einer Viruserkrankung oder einem Infekt kämpfen zu müssen, den es gratis zum Eis dazu gab.

Sollte eine unsaubere oder komisch wirkende Situation vorgefunden werden, dann kann man dieses bei den jeweils städtischen Lebensmittelüberwachungen gemeldet werden.
Ein Lebensmittelkontrolleur wird dann in einem gewissen zeitlichen Rahmen die Angabe überprüfen. Weiterhin sollte man spätestens dann vom Kaufvorhaben eines Produktes aus dieser Quelle abrücken und sich eine andere Eisdiele oder -kaffee suchen.


(*) Ein sensibles Lebensmittel ist ein Lebensmittel, das bei unsachgemäßer Handhabung oder Zubereitung eine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher darstellen kann.
Quelle: Vorarlberg - Beispiele aus der guten Hygienepraxis in einem Einzelhandelsunternehmen

weiterführende Links und Quellen:
Südwest Presse - Norovirus im Speiseeis (13.03.2014)
Reutlinger General-Anzeiger - Metzingen: Eisdiele geschlossen (15.03.2014)
Lebensmittelüberwachung Ulm
Berliner Veterinär- und Lebensmittelüberwachung - Merkblatt für die Herstellung und Inverkehrbringung von Speiseeis
Focus Online: Genuss ohne Reue - Hygiene ist ein Muss