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weißer Zucker vs. Rohr- und Rohrohrzucker (mit gesamter Brixwerttabelle)

In meinen Eisrezepten gebe ich euch ja bereits Alternativen für den verwendeten Glukosesirup oder Invertzucker an die Hand. Nun ist aber meist nicht nur dies im Rezept einer der Hauptbestandteile. Zumeist wird noch Zucker hinzugegeben. Dabei verwende ich üblicherweise weißen Haushaltszucker.

Aber wie ist das denn, wenn man diesen weißen Haushaltszucker gegen braunen Zucker oder eine Art des Rohrzuckers austauschen möchte. Geht das so einfach 1:1 oder gilt es dafür etwas zu beachten?
Genau das wollte ich herausfinden und habe mich mit braunem Zucker, Rohrzucker und Rohrohrzucker eingedeckt.

Bevor ich hier aber nun tatsächlich eine weitere hübsche Tabelle einfüge, will ich noch drei Personen zu Wort kommen lassen, die mit Zucker so ihre Probleme haben und daher auf andere Süßungsmittel zurückgreifen oder aber nur bestimmten Zucker konsumieren.


Andrea, eine Arbeitskollegin, die ihr von hier bereits kennt, vermutet in Rohrohrzucker mehr Nährstoffe. Zudem gefällt ihr an dieser Zuckerart, dass sie nicht den vollen Prozess in der Zuckerindustrie zur Produktion durchläuft. Bis vor kurzem hat sich auch noch recht gerne zu Agavendicksaft gegriffen.

Manuela, ebenfalls eine Arbeitskollegin, hat nach dem Konsum von süßen Speisen mit Hautreaktionen zu kämpfen und führt diese auf den Zucker zurück. Ohne Test kann sie bisher aber nicht definieren welcher Zucker genau ihre Beschwerden auslöst. Sie hält sich daher eher an Stevia, Agavendicksaft oder Ahornsirup, wobei sie doch auch noch ab und an kleine Mengen Kristallzucker verwendet.

Ilona, die ebenfalls einen Blog (http://www.ilonarennt.de/) und nebenbei auch noch ein größeres Projekt zur Vernetzung von Bloggern führt (BlogArtig, http://www.facebook.com/blogartig), verzichtet komplett auf Zucker und benötigt auch kein anderes Süßungsmittel mehr.
Nachdem mir persönlich nach dieser Aussage ganz klein wenig die Augen ausgefallen sind, hat sie mir hier ein wenig über ihre Beweggründe Industriezucker zu meiden geschrieben:

Warum ich keinen Zucker konsumiere:
Zucker ist für mich ein leeres Produkt oder Lebensmittel. Es enthält weder Mineralien noch Nährstoffe. Der starke Leistungsanstieg sowie der darauf folgende starke Abfall nach einem Zuckergenuss ist ein weiterer Grund für mich Zucker aus meinem Leben zu streichen. Er tut einfach nichts für mich.

Außerdem wird Zuckerkonsum schnell zur Sucht. Wie kennen es alle "Ich brauch jetzt was Süßes!" Eigentlich wollten wir nur ein Stück von der Schokolade essen am Ende jedoch, ist die ganze Tafel verschwunden. Zucker löst ganz gerne eine gewisse Art von Gier und Masslosigkeit aus. Suchterscheinungen eben.

Meine Alternativen:
Prinzipiell süße ich nichts. Keine Speißen, keine Getränke. Nur bei Halsweh greife ich auf Agavendicksaft zurück. Einen Löffel in den Mund und es kratzt nicht mehr so arg.

Mehrwert:
Ich brauch nichts süßes mehr. Seit ich versuche vollkommen auf Zucker zu verzichten, selbstverständlich kann man das nie zu 100%, habe ich weder Gelüste oder Süchte nach süßen Dingen. Kein Ping-Pong zwischen top fit und total platt. Mein Ernergielevel ist konstant. Keine Mampftage mehr und keine mit Zucker beklebten Zähne mehr.


Was Ilona hier für sich schon geschafft hat ist ansich ein beneidenswerter Zustand. Doch die allermeisten von uns werden davon mehr oder minder weit entfernt sein.

Dennoch soll jeder selbst entscheiden welche Zuckerarten und welche Süßungsmittel er oder sie verwendet. Das gilt auch für meine Eisrezepturen hier. Insofern gebe ich euch hier nun meine komplette Liste der "untersuchten" Süßungsmittel an die Hand. Wer möchte kann diese Liste dann dazu nutzen meine verwendeten Eisrezepturen entsprechend umzurechnen. Die Süßungsmittel mit gleich hohem Brixwert +/- 1% können 1:1 durch die Originalzutat ersetzt werden.

geteste Süßungmittel
jeweils 22g des Süßungsmittels in 100g Wasser aufgelöstBrix
Zucker17%
brauner Zucker17%
Rohrzucker17%
Rohrohrzucker17%
Trockenglukose (Pulver)17%
Glukose (Pulver)15%
Fruktose (Pulver)17%
Glukosesirup10%
Invertzucker15%
Invertzuckersirup (72,7°)13%
Akazienhonig15%
Agavendicksaft14%

Wer sich nun fragt warum keine Süßstoffe in der Tabelle auftauchen, so darf ich die folgenden Beiträge aufmerksam machen:
Sucralose (E955)
Stevia (E960)
Lasst euch hier nicht durch die relativ hohen Brixwerte täuschen, das Endprodukt nur oder zu einem großen Teil mit Süßstoffe gesüßt wird so süß, dass es nicht mehr essbar ist. Daher kann ich für diesen Zweck der Erhaltung der Portionierbarkeit des Eises diese Süßungsmittel nicht empfehlen und rate dazu diese nur dann zu nutzen, wenn das Eis sofort, ohne Aufbewahrung im Tiefkühlgerät, aufgegessen wird.

Und um die Eingangsfrage noch zu beantworten:
Es ist völlig einerlei ob ihr für das Eis und meine Rezepturen nun weißen Zucker, Rohrzucker, Rohrohrzucker oder braunen Zucker verwendet. Letztendlich ist alles wohl annähernd das gleiche, Saccharose. Es unterscheidet sich lediglich in Geschmack und Farbe.