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Leichtes Roseneis in Schillerlocke

Warum ich mich selbst nicht unbedingt als typischer "Foodblogger" sehe? Ab und zu lege ich wesentlich mehr Wert darauf meine Gäste zu beglücken, als Fotos von dem Gericht, hier im häufigsten Fall des Desserts, zu machen. ;)

So kam es am Donnerstag tatsächlich so, dass meine drei Besucherinnen und ich so sehr diesem Nachtisch, insbesondere dem Eis, zugetan waren, dass wir den gesamten Liter Eis vertilgt haben. Es war aber auch schon sehr lecker. Nur nun hatte ich natürlich nichts mehr um es euch zu zeigen...
Da man von diesem Eis aber kaum genug haben kann habe ich mich heute nochmal an die Eismaschine gestellt und das gleiche Eis nochmal produziert.

Was es so leckeres gab anlässlich des Feiertags Fronleichnam am Donnerstag?
Ein leichtes Roseneis auf Basis von Joghurt in einer Schillerlocke aus Blätterteig und dazu noch etwas Schokosauce und ein selbstgemachtes Beerenkompott aus Erdbeeren, roten Johannisbeeren und roten Stachelbeeren.


Die Inspiration kam mir am vergangenen Samstag. Von 9-17 Uhr fand an diesem Tag an der rechten Flanke des Ulmer Münsters der Tag der Rose statt und dort gab es auch ein Roseneis. Leider entsprach dieses Eis so ganz und gar nicht meinem Geschmack und meiner Vorstellung. Für mich war es zu fett und zu schwer und zur Aromatisierung wurde lediglich Rosenwasser verwendet.
Ein Roseneis muss nach meiner Idee etwas leichtes an sich haben. Es darf nicht zu fett sein und es muss eine duftende Note haben. Nur Rosenwasser passt hier meiner Meinung nach eher weniger. Da braucht es ein leckeres Rosenblüten-Gelee und einen Rosenblüten-Sirup.

Um dieses Dessert nachzubauen braucht man zuerst einmal Schillerlocken, das Eis und wer möchte noch etwas Schokosauce und ein Beerenkompott. Ich möchte es hier dabei belassen die Schillerlocken und das Eis zu beschreiben.

Schillerlocken

Um Schillerlocken herzustellen braucht es nicht viel. Es Bedarf lediglich Blätterteig, den man in guter Qualität aus dem Supermarkt kaufen kann und kegelartige Förmchen. Diese Förmchen habe ich selbst auch nicht in meinem Repertoire, dafür aber eine Bekannte, die diese schon seit Ewigkeiten nicht mehr genutzt hatte.
Richtung Norden Deutschlands kann man Schillerlocken auch beim Bäcker oder sogar im Supermarkt kaufen. Hier aber im südlichen Raum sind sie eher unbekannt.
Das gerade und nicht spitz zulaufende Pendant zu den Schillerlocken nennt sich übrigends schlicht Schaumrolle. Üblicherweise werden Schiller- bzw. Schaumrollen mit einer leckeren Creme gefüllt, die üblicherweise mit Vanille aromatisiert wird.

Für meine Schillerlocken brauchte ich also lediglich noch eine Packung fertigen Blätterteig in rechteckiger Form.
Die Förmchen wurde mit Öl eingestrichen.
Der Blätterteig wurde an der längeren Seite in ca. 1cm breite Streifen geschnitten und diese Streifen wurden auf die Kegel aufgerollt. Dabei sollten sich die Steifenabschnitten jeweils immer etwas überlappen.
Im Backofen wurden die Schillerlocken dann aufrecht stehend nach der Packungsanweisung des Blätterteigs fertig gebacken.

Ich habe die Schillerlocken also pur belassen. Ich habe sie vor dem Backen nicht mit Eigelb oder Milch bestrichen und auch nach dem Backen nicht mit verflüssigter Konfitüre abgeglänzt. Aber genau so war es nach meinem Empfinden auch für diese Komposition richtig.
(Es wäre übrigens auch denkbar die Schillerlocken oder Schaumrollen auch pikant zu füllen. Dann würde es sich aber tatsächlich anbieten diese vor dem Backen mit grobkörnigerem Salz zu bestreuen.)

Roseneis auf Joghurtbasis
Zutaten für ca. 11-9 Kugeln (Variante 1 mit 32% Brix):
300g cremig gerührter Naturjoghurt
200g Schlagsahne
100g Rosenblüten-Gelee (*)
100g Rosenblütensirup (*) (für Variante 2 beliebig reduzieren)
80g Zucker (für Variante 2 beliebig reduzieren)
1,5 TL Johannisbrotkernmehl

Zubereitung:
Den Joghurt mit der Sahne (ungeschlagen) vermengen. Dazu das Gelee und den Sirup einrühren. Gegebenfalls kann das Gelee dazu etwas flüssiger gemacht werden, durch ein langsames erhitzen. Wenn man aber ordentlich arbeitet, sollte das nicht nötig sein. Der Zucker sollte nun eingearbeitet werden und zuletzt das Johannisbrotkernmehl.
Gegebenfalls die Masse noch auf mindestens Zimmertemperatur, besser Kühlschranktemperatur, bringen und anschließend der Eismaschine übergeben.

Um die Schillerlocken zu befüllen braucht es nicht unbedingt einen Spritzbeutel. Das gelingt auch mit einem Teelöffel. Dazu in die Öffnung etwas Eis hinein setzen und mit dem Löffelstiel bis nach unten hinein drücken. Pro Schillerlocke brauchte es ca. 2-3 TL der fertigen Eismasse. Die Eismasse wurde der sich noch drehenden Eismaschine entnommen.


Und zuletzt hier noch zwei nette Bildchen aus dem Rosengarten in Ulm:





(*) Rosenblüten-Gelee und Rosensirup
Ich habe bisher kaum solch große qualitativen Unterschiede innerhalb einer Produktgruppe festgestellt wie bei Rosenblüten- oder Rosenblätter-Produkten. Daher folgt hier nun tatsächlich eine Empfehlung für ein Rosenblätter-Gelee, das ich persönlich sehr gut finde und hier für die Produktion meines Eises auch verwendet habe:
L'Epicurien Gelee Rosenblätter zu beziehen über die Paul Schrader GmbH & Co. KG oder über amazon
Dennoch soll dies hier lediglich ein Hinweis sein. Wichtig ist, dass man mit den Produkten arbeitet, die man persönlich als sehr gut empfindet und die einem selbst sehr gut gefallen.