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How To - Kokosnuss öffnen ohne Säge oder Schraubstock

Nachdem ich die letzten Tage und Wochen immer wieder dabei bin Kokosnüsse zu öffnen und das letzte Eis, das ich euch hier präsentiert habe, ebenso etwas von der frischen Kokosnuss abbekommen hat, schadet es sicher nicht euch mal meine Methode zu zeigen diese Nuss zu öffnen.

Mein Ziel dabei ist zwar vorrangig natürlich an das Kokoswasser und das Nussfleisch zu kommen, aber eben auch zwei hübsche und vor allem einigermaßen intakte Kokosnussschalen zu erhalten.

Als Frauen Singlehaushalt steht mir dazu keine Säge und auch kein Schraubstock zur Verfügung, noch etwas in Richtung Flex oder weiteres schweres Gerät. Und eigentlich braucht es das auch gar nicht dafür. Ein Hammer und ein Schraubendreher (man dreht Schrauben und zieht sie nicht) gepaart mit etwas Gefühl reicht vollkommen aus.

Gleich vorab noch ein Hinweis:
Haut euch nicht auf die Finger, passt auf, dass ihr euch nicht verletzt und holt euch bei Bedarf Unterstützung. Das gilt vor allem bei Kindern, die das Abenteuer Kokosnuss knacken einmal selbst unternehmen möchten.
Was nicht heißen soll, dass man sich ab einem gewissen Alter nicht mehr auf die Finger haut.

Also, auf gehts.
Zuerst einmal zum Handwerkszeug. Wir brauchen einen Hammer, einen Schraubendreher (ich bevorzuge hierfür einen Kreuzschlitz), ein Glas, ein Messer und natürlich eine Kokosnuss.

Nein, das Messer hat es nicht mehr mit auf das Foto geschafft.
Ich suche mir meist die Kokosnüsse aus, bei denen am wenigsten das Wasser zu hören ist. Ist viel Wasser enthalten kann es sein, dass die Nuss bereits am gären ist. Aber ich glaube eine sichere Methode eine gute Kokosnuss zu wählen gibt es nicht.
Grundsätzlich ist jede Kokosnuss etwas anders. Manche widersetzen sich den Öffnungsversuchen ganz gut, zu unserem Leidwesen.

Jede Kokosnuss verfügt über sogenannte Augen. Nicht alle Kokosnüsse haben zwangsweise drei, wie die meisten von uns es wohl bisher gesehen haben. Manche Nüsse haben lediglich zwei und manche sogar vier dieser Augen. Mindestens eines davon ist von weicherer Struktur und nicht verholzt. Aus diesem würde später der Keim der Kokosnuss heraus kommen.

Oben Links befindet sich hier das nicht verholzte Kokosnussauge.
Dieses weichere Auge kann man einfach so ohne größere Gewalteinwirkung mit dem Schraubendreher, der vor dem Einsatz gesäubert werden sollte (genauso wie auch der Hammer), aufbohren.
An sich reicht es aus ein Loch zu machen. Allerdings läuft dann das Kokoswasser nur schubweise und nicht sehr zügig aus der Nuss heraus. Öffnet also mindesten noch eines der beiden härteren Augen.
Setzt dafür den Schraubendreher auf eines der Augen und schlagt ihn vorsichtig mit dem Hammer in die Nuss.


Ich öffne meist alle drei Augen. Das sieht dann bei dieser Hälfte der Kokosnussschale optisch etwas chicker aus, als wenn da nur zwei Löchlein sind.
Setzt nun die Kokosnuss mit den geöffneten Augen nach unten auf das Glas und lasst das Kokosnusswasser ablaufen.

Hier haben wir auch gleich die ersten Indikatoren ob ihr ein glückliches Händchen bei der Nusswahl hattet. Das Kokoswasser sollte annähernd klar sein und leicht süßlich schmecken. Auf keinen Fall säuerlich und auch Luftbläschen sollten sich in der Flüssigkeit nicht befinden.
Die Nuss selbst sollte nun mit dem geöffneten Auge auch nach Kokosnuss riechen. Auch hier nicht säuerlich, dafür aber gerne etwas süßlich.
Ist eine Sache, der gerade beschriebenen Indikatoren, nicht in Ordnung. Dann habt ihr wahrscheinlich eine Niete gezogen und könnt euch nun überlegen, ob ihr die Nuss trotzdem noch öffnet um wenigstens die Schalen noch zu bekommen, oder ob ihr euch den Spaß schenkt.
Hier hatte ich allerdings eine gute Kokosnuss erwischt, die leicht süßlich duftete.

Nun geht es ans Eingemachte. Fasst die Kokosnuss nun mit einer Hand und zwar so, dass die Handfläche die Nuss nicht berührt. Nehmt mit der anderen Hand den Hammer und schlagt mit der Stirnseite rund herum am Äquator der Nuss solange, bis sich ein Riss bildet. Der Riss bildet sich meistens immer gegenüberliegend zur aktuellen Schlagstelle. Ihr hört es auch am Ton, wenn es soweit ist. Habt ihr während der Rissbildung die Handfläche direkt an der Nuss, dann kann das kurzzeitig weh tun.


Nun gilt es mit weiteren Schlägen den Riss an der Nuss zu verlänger bis er komplett umläuft oder nur ein paar wenige Zentimeter die Rissenden voneinander trennen. Dann könnt ihr die Nusshälften einfach abziehen.

Die obere Kokosnussschale lässt sich einfach abziehen sobald der Riss annähernd umlaufend ist.
Mit der Spitze des Hammers könnt ihr nun die innere Nuss durchbrechen und abschlagen. Nehmt dann das Messer zur Hand, schneidet das Fruchtfleich in der Nuss in Vierecke und hebelt die einzelnen Stücke nach und nach heraus.


Fertig. Aus Schluss.
Optimalerweise habt ihr nun ein kleines Glas Kokoswasser, eine Schüssel mit Kokosnussstücken und zwei einigermaßen unversehrte Kokosnussschalen vor euch. Na dann, Prost, Mahlzeit.