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Sesam im Eis... was für ein Abenteuer

Jetzt lasse ich euch schon wieder so lange warten, bis ein neuer Blogpost kommt. Ich habe mich seit vergangener Woche erfolgreich an einer Rezeptidee festgebissen. Das letzte Eisrezept, das Duftkakao-Eis war so nicht geplant, sondern lediglich eine Ausweichstrategie, weil der ursprüngliche Plan nicht klappen wollte. Zumindest nicht auf Anhieb und nicht so wie ich mir das dachte.
Der ursprüngliche Plan war ein Eis mit Datteln und Sesam herzustellen. Klingt doch gar nicht so unlecker, oder? Nun, der Sesam hat mir ein paar Striche durch die Rechnung gemacht. Mehrfach und auf verschiedene Arten.

Der Ansatz war mit einem fertigen Tahin. Tahin ist ein Mus aus Sesam. Das gibt es gesalzen und ungesalzen. Und es gibt hier ganz gewaltige Qualitätsunterschiede. Ich wollte mir also die Sache vereinfachen und bekam eine Eisrohmasse, die nicht in der Lage war die Bitterkeit dieses Muses zu überdecken und wenn ich etwas nicht möchte, dann ist es ein bitteres Eis.

Verschiedene Tahin Gläser. Ganz oben steht mein für die Eisrohmasse verwendetes Produkt.
Der nächste Versuch wurde mit Sesam gestartet. Ich hätte mich hier an einem der Rezepte im Internet entlang gehangelt und weichte den Sesam über ein paar Stunden in Wasser ein und mixte ihn anschließend zu einer Paste... die genauso bitter war wie das bisher gekaufte Tahin.
Wieder nichts.
Und Sesam nicht eingeweicht geschreddert wurde übrigens genauso bitter.

Eigentlich wollte ich nun schon aufgeben. Entsprechend bereitete ich diesen Beitrag mit einer Recherche vor mit ich euch und mir diese Bitterkeit erklären können wollte. Nein, kann ich bisher noch nicht.
Aber ich bin durch diese Recherche zum Schluss gekommen, dass es beim Sesam recht große Qualitätsunterschiede gibt. Und dann folge richtig auch beim Tahin. Manche empfinden Sesammus übrigens nicht bitter. Viele andere hingegen akzeptieren Sesam maximal auf einem Brötchen.
Nun ist es bei vielen Lebensmitteln so, dass die Bitterkeit von der Schale kommt. Und somit war das der vorletzte Step für mich: geschälten Sesam kaufen und noch einmal probieren.


Ich korrigiere hier an dieser Stelle. Es sollte heißen "versuchen zu kaufen".
Nach Feierabend bin ich heute durch insgesamt drei Läden gegangen. Davon war einer ein ausgewiesener "Bio-Supermarkt", der teilweise wirklich schöne alternative Sachen und vor allem viel frisches Gemüse und Obst hat, einer war ein kleinerer Supermarkt und ein großer Supermarkt war unter diesen drei ausgewählten auch dabei.
In allen drei Läden war ich erfolglos. Es gab teilweise von mehreren Marken und in unterschiedlichen Verpackungsgrößten ganzen Sesam und dieser teilweise auch schon geröstet. Geschälten Sesam habe ich aber nicht gefunden.

Mein Grundsatz hier lautet auch, dass das was ich hier verwende, von euch im Supermarkt auch gefunden werden können sollte. Das scheint hier nicht der Fall zu sein. Und ehrlich gesagt haben die Versuche zu mehr Frust als Lust geführt noch weiter an dieser Sorte dran zu bleiben.
Somit überlasse ich die Zutat Sesam anderen und widme mich endlich wieder einer anderen Sorte. 

Allerdings erlaube ich mir noch einen Gedanken zu all den Eisrezepten, die Sesam verwenden, vorwiegend schwarzen Sesam, und die bis vor wenigen Monaten noch fast "gehyped" wurden auf diversen Blogs.
Waren das alles tatsächlich Menschen, die den Sesam ungeschält als nicht bitter empfinden, oder waren diese Fotos und die Beiträge zu verschiedenen Rezepten aus diversen Kochbüchern dem Hype um schwarzes Essen, ein japanischer Trend, geschuldet?
Bei meinen Versuchen habe ich mich teilweise wirklich gefragt ob es tatsächlich jemand gibt, dem das schmeckt. Meines ist es nicht. Eine Bitternote mag in pikaten Eissorten vielleicht ganz interessant sein. Wenn man aber, wie ich, Eis als Dessert ansieht und man so doch eher in die süße Richtung tendiert, dann möchte man keine Bitterkeit im Eis haben.