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Invertzucker aus einem Kochautomat

Vor einigen Monaten schon bin ich durch einen Theromix-Fan zu einem Kochautomat gekommen. Nein, keinen sognannten "Wunderkessel", sondern ein Gerät von Moulinex mit Kochfunktion und gleichzeitigem Rührmechanismus. Es nennt sich Soup & Co. und stellt mir seit dem es in meinem Besitz ist, regelmäßig Invertzucker bzw. eher Invertzuckersirup her.

Vielleicht könnt ihr euch noch an einen meiner früheren Beiträge zum Invertzucker erinnern. Damals waren meine Invertzuckersirupe, hergestellt in einem herkömmlichen Topf mit Thermometer bestückt, relativ dunkel und daher meist auch mit einem kräftigen malzaritgen Geschmack. So hoch ausgerüstet bin ich nicht. Das Thermometer, das ich dafür verwendet hatte, hat eine zu große Toleranz und der Herd... naja, sagen wir es so, es gibt bessere. Deutlich bessere. Im Normalfall kommt es auch nicht so sehr darauf an und dann leisten Thermometer und Herd gute Dienste, aber bei dem Invertzucker ist eben doch mehr Genauigkeit gefragt. Dazu kommt dann auch noch ich als Person und weiterer Unsicherheitsfaktor.

Mit so einem Kochautomat hat diese Herumwackelei aber nun ein Ende gefunden. Zutaten hinein geben, das Ding anstellen und los gehts. Der Invertzucker gelingt mir nun deutlich besser, wobei ich dafür ja auch kaum noch etwas tun muss.
Ich sehe also ein, auch als "Thermomix-Unfan", dass so ein Kochautomat durchaus nützlich sein kann.
Was man aber im Hinterkopf behalten sollte ist folgendes:

Stelle ich mit meiner herkömmlichen Methode Invertzucker her, dann hat dieser bei meiner Vorgehensweise einen Brixwert von ca. 15%. Meine Vorgehensweise ist mit offenem Deckel, da ich ja irgendwie das Thermometer dort hineinfroschen muss.
Lasse ich nun diesen Kochautomat das Werk verichten, funktioniert das lediglich mit geschlossenem Deckel.
Lediglich eine kleinere Dosieröffnung kann offen bleiben während dem Betrieb meines Geräts. Das führt dazu, dass das Wasser, das bei der herkömmlichen Methode zu einem Teil verdampft, nicht entweichen kann. Ich erhalte also später kein Invertzucker mit 15% Brix, sondern komme auf eine Flüssigkeit mit ca. 12-13% Brix. Ich erlaube mir dieses Ergebnis als Invertzuckersirup zu bezeichnen, da es für mich schlicht ein leicht verdünnter Invertzucker ist.

Temperatur und Dauer des Kochvorganges stelle ich analog zur herkömmlichen Produktion ein, also 80°C und 90 Minuten. Mein Gerät kann leider keine 90 Minuten am Stück und beendet den Vorgang nach 59 Minuten. Es ist aber kein Problem nach Beendigung des ersten Vorgangs gleich im Anschluss die weiteren 30-31 Minuten zu starten. Rühren lasse ich das Gerät nur zu Beginn, bis sich der Zucker und die Zitronensäure aufgelöst haben, und zum Ende hin, wenn das Natron noch mit hinzu kommt.


Wenn ihr also so ein Ding habt, das euch etwas kochen kann, und damit meine ich jetzt keine Mikrowelle und keinen Wasserkocher sondern genau so einen Kochautomaten, dann könnt ihr euch damit relativ problemlos einen "Invertzuckersirup" herstellen. Allerdings mit einem etwas niedrigeren Brixwert, als bei der herkömmlichen Herstellung in einem Topf auf dem Herd. Und dabei dürfte es schon fast einerlei sei ob ihr tatsächlich diesen 1000€ teuren "Wunderkessel" oder ein mehr oder weniger gleichartiges Gerät von anderen Unternehmen dazu nutzt. Solange ihr den Kochvorgang nicht ohne Deckel und nur mit ggfs. geöffneter Dosieröffnung durchführen könnt, bekommt ihr eher einen Invertzuckersirup.

Aber ich erwähne es nochmal kurz:
So ein Ding ist eigentlich nicht nötig um Invertzucker bzw. eher Invertzuckersirup herzustellen. Herd, Topf und ein etwas besseres Thermomenter als das was ich hier habe (also vielleicht nicht das billigste Bratenthermometer ;) ) reichen vollkommen aus.
Werbung möchte ich hier weder für den "Wunderkessel" noch für das Moulinex Ding machen. Solche "Kochautomaten" gibt es zwischenzeitlich von ganz verschiedenen Firmen mit unterschiedlichen Funktionsumfängen. Ich bin mit dem Moulinex Ding zumindest insofern zufrieden, dass es mir den Invertzuckersirup herstellt. Einen anderen Einsatz dafür habe ich schlicht nicht.


Anmerkung: In den Kommentaren zu diesem Beitrag möchte ich weder lesen, dass jemand die Thermomix-Geräte hochjubelt, noch irgendein anderes derartiges Gerät. Wer Empfehlungen aussprechen möchte darf das gerne auf den verschiedenen Foren oder Shopportalen tun und die betreffenden Geräte dort rezensieren.