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Eisige Kleinigkeit ohne Eismaschine: Adaption einer Crème Bastard mit gefrorenen Früchten

Manchesmal bekommt man ein Kochbuch in die Finger, das nicht nur durch die Rezepte glänzt sondern dem Leser auch noch weiter inspiriert. So war und ist das bei dem Buch "Game of Thrones - Das offizielle Kochbuch", geschrieben von Chelsea Monroe-Cassel und Sariann Lehrer aus dem Zauberfeder Verlag, bei mir. Es gibt in diesem Büchlein ein Rezept für eine Crème Bastard (S. 54 - 57), wobei die Bezeichnung "Bastard" hier lediglich als ein älteres Wort für "Custard", also Crème, zu verstehen ist.
Ganz so glücklich bin ich mit dem Rezept nicht, weder mit der mittelalterlichen noch mit der modernen Version. Die mittelalterliche "Creme" erschien mir durch die Zutaten und auch das entsprechende Foto eher eine Sauce zu sein und die moderne Version hatte statt dem ursprünglich verwendeten Honig plötzlich Vanille drin. Dazu kommt, dass beide Rezepte mit halbrohen Eiern bzw. Eiweiß in der mittelalterlichen Version und Eigelbe in der modernen Version, nicht auszukommen scheinen. Davon halte ich nicht viel.
Und so habe ich mich daran gemacht die mittelalterliche Version dieses Rezeptes zu adaptieren, ohne Ei, als eine wirkliche Creme und mit einer feinen Honignote.

Adaption einer Crème Bastard mit gefrorenen Erdbeerstückchen und Blaubeeren. Als Dekoration oben drauf wurde eine frische Erdbeere und ein Blättchenpaar Zitronenmelisse, beides aus eigenem "Terrassenanbau" verwendet.
Zutaten für ca. 4 große oder 8 kleine Portionen:
200g Milch
50g milder Blütenhonig
15-20g Speisestärke
200g geschlagene Sahne
400-500g gemischte gefrorene Früchte

Zubereitung:
Zuerst bereiten wir eine Art Pudding zu. Dafür gibt man die Milch, mit dem Honig und der Speisestärke in einen Topf, erhitzt diese Mischung und lässt sie ein paar mal aufkochen bis sie andickt. Wer Probleme damit hat die Speisestärke klümpchenfrei zu verarbeiten, der kann sich so behelfen, dass man die Speisestärke zuerst mit ein wenig von der Milch glatt rührt und diese Mischung dann anschließend zum Rest der Flüssigkeit in den Topf gibt.
Ist der Pudding angedickt sollte man ihn unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen. Um etwas Zeit zu sparen, kann man diesen Vorgang durch ein Wasserbad mit kaltem Wasser für den Topf etwas beschleunigen.
In der Zwischenzeit sollte die Sahne halbsteif geschlagen werden.
Hat der Pudding in etwa die gleiche Temperatur erreicht wie die Sahne, so kann diese löffelweise vorsichtig unter den Pudding gezogen werden.

Nehmt nun ein Dessertglas oder eine Schüssel und gebt für eine kleine Portion eine Schicht der gefrorenen Früchte hinein und lasst darauf eine Schicht der Honigcreme folgen.
Analog kann man für eine größere Portion, wie hier abgebildet, das Dessert mit zwei Schichten anrichten.

Wem die Sahne in dieser Creme doch nun zu mächtig ist für die Sommerzeit, der kann sich mit Joghurt behelfen. Allerdings, wird die Creme dann nicht ganz so luftig, da die eingeschlagene Luft fehlt.

Dieses Dessert lässt sich noch weiter beliebig abwandeln. So ist beispielsweise eine Variation mit Zimt anstelle von Honig und einer Apfel-Birnen Mischung denkbar, genauso wie eine Schokoladigere Variante mit Kakao in der Puddingmasse und gefrorenen Bananestückchen.
Lasst eurer Fantasie freien Lauf und stellt euch eure eigene Variation zusammen. ;)